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Sex – länger, effektiver, besser?
„Die Erektionsdauer“
Von Prof. Dr. Frank Sommer, Hamburg
Hamburg (5. März 2009) – Die Wahrnehmung zur Dauer des Geschlechtsverkehrs
ist deutlich unterschiedlich zwischen Frauen und Männern. In einer Untersuchung
mit audiovisueller Vorführung wurde Männern im Alter von 19 bis 61 Jahren und
Frauen im Alter von 21 bis 54 Jahren ein Sexualakt gezeigt, der 5 Minuten
dauerte. Die Befragung der Probanden hinterher ergab aber, dass die Männer die
Dauer des gezeigten Sexualaktes auf fast 24 Minuten schätzten, während Frauen
ihn nur auf etwa die Hälfte – 13 Minuten schätzten. Laut amerikanischen
Sexualtherapeuten gibt es tatsächlich für das Paar einen wünschenswerten
Zeitraum für die Dauer des Geschlechtsverkehrs: sieben bis 13 Minuten.
Ein PDE-5-Hemmer zur Behandlung der erektilen Dysfunktion sollte also nicht
nur für ausreichend harte, sondern auch für ausreichend lange Erektionen
sorgen. Die Erektionsdauer ist definiert als Zeitraum zwischen der Wahrnehmung,
dass die Erektion des Mannes für die Penetration hart genug ist, bis zum
Herausziehen aus der Vagina der Partnerin nach erfolgreichem
Geschlechtsverkehr. Bei gesunden (deutschen) Männern beträgt die mittlere
Erektionsdauer 9,1 Minuten. Die Erektionsdauer von Männern mit erektiler
Dysfunktion ist allerdings wesentlich kürzer: Sie beträgt – wenn es überhaupt
zu einer Erektion kommt – nur drei bis fünf Minuten.
Mit der ENDURANCE- und der Dyslipidämie-Studie liegen jetzt die ersten
beiden placebokontrollierten Studien vor, die den Einfluss der Therapie mit dem
PDE-5-Inhibitor Vardenafil auf einen objektiven Wirksamkeitsparameter, die
Erektionsdauer, untersucht haben.
Primärer Endpunkt der „ENDURANCE“-Studie war die mit der Stoppuhr gemessene
Dauer des erfolgreichen Geschlechtsverkehrs. In die randomisierte,
doppelblinde, und placebokontrollierte Studie wurden 201 amerikanische Männer
eingeschlossen. Nach einer vierwöchigen Vorlaufphase ohne Behandlung erhielten
sie vier Wochen lang entweder Vardenafil 10mg bei Bedarf oder ein Placebo. Nach
einer therapiefreien Phase von einer Woche wurden die Gruppen dann getauscht
und weitere vier Wochen behandelt. Das mittlere Alter der Studienteilnehmer
betrug 49 Jahre; der durchschnittliche BMI lag bei 29,2.
Die Therapie mit Vardenafil verlängerte die Dauer der Erektion erheblich:
Sie betrug in der Behandlungsgruppe 12,8 Minuten, und lag damit sogar deutlich
über dem Durchschnitt gesunder Männer, dagegen nur 5,5 Minuten in der
Placebogruppe (p<0,001).
Erhöhte Cholesterinwerte: Eine Gefahr für die Potenz!
In einer weiteren Studie wurde die Beziehung zwischen Dyslipidämie und
erektiler Dysfunktion beleuchtet. Die Dyslipidämie ist einer der
Hauptrisikofaktoren zur Entwicklung einer erektilen Dysfunktion. Dies erklärt
sich durch die Größe der penilen Arterien, die einen Durchmesser von nur ein
bis zwei Millimeter aufweisen. Damit kommt es bei einer Atherosklerose bei
diesen Gefäßen besonders rasch zu einer Obstruktion. Jede Erhöhung des
Gesamtcholesterins um 1 mmol/l steigert das Risiko einer erektilen Dysfunktion
um den Faktor 1,32.
In die randomisierte, doppelblinde und placebokontrollierte Dyslipidämie-Studie
wurden 395 Männer mit erektiler Dysfunktion an 59 Zentren in den USA
eingeschlossen. Nach einer vierwöchigen Vorlaufphase ohne Behandlung erhielten
sie drei Monate lang eine Bedarfsdosierung mit 10mg Vardenafil bei Bedarf oder
ein Placebo. Primäre Studienendpunkte zur Beurteilung der Wirksamkeit waren der
„International Index of Erectile Function (IIEF-EF)-Fragebogen sowie zwei
Fragen im Sexual Encounter Profile (SEP), nämlich die SEP-2-Frage (Möglichkeit
der Penetration), sowie die SEP-3-Frage (ausreichende Erektion für einen
erfolgreichen Geschlechtsverkehr). Sekundärer Studienendpunkt war die Dauer der
Erektion, gemessen mit der Stoppuhr. 61 Prozent der Patienten litten zu
Studienbeginn an Bluthochdruck, 51 Prozent an Adipositas (BMI > 30) und 40
Prozent an Diabetes mellitus.
In dieser Studie zeigte sich, dass Patienten, die bei Bedarf Vardenafil
einnahmen ein dreifach längeres Stehvermögen im Vergleich zu Placebo aufwiesen
(10 Minuten versus 3,4 Minuten, p<0,001). Die positive Auswirkung zeigte
sich auch in den einzelnen Subgruppen, z.B. bei den Diabetikern (7,4 Minuten
versus 3,7 Minuten unter Placebo, p<0,001) und den Hypertonikern (7,8
Minuten versus 2,6 Minuten). Dies bedeutet, dass auch Patienten mit erektiler
Dysfunktion und Komorbiditäten dank der Therapie mit Vardenafil in den
Erektionsdauer-Bereich gesunder Männer kommen. Zudem erreichten die Patienten
bei Einnahme von Vardenafil signifikant höhere Werte bei der SEP-2-, SEP-3- und
dem IIEF-EF-Fragebogen im Vergleich zu Placebo (p<0,001).
In beiden Studien wurde Vardenafil gut vertragen. Vardenafil ist der erste
PDE-5-Inhibitor, für den eine Verlängerung der Erektionsdauer belegt ist.
Referent
Prof. Dr. med. Frank Sommer
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Männergesundheit
Martinistraße 52
20246 Hamburg
eMail: sommer@maennergesundheit.info
Quelle: Pressekonferenz der Firma Bayer HealthCare zum Thema „Sex – länger,
effektiver, besser? Neue Erkenntnisse zur optimalen Therapie bei erektiler
Dysfunktion“ am 05.03.2009 in Hamburg (3K-Agentur für Kommunikation) (tB).
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